· 

SKUNK (2023)

SKUNK (Belgium,Netherlands,2023)

Thibaud Dooms verkörpert in "Liam" einen zerschundenen, misshandelten Teenager. Sein Zuhause gleicht einem Chaos, ebenso wie die Jugendeinrichtung, in der vernachlässigte und hoffnungslose Jugendliche Zuflucht suchen. Auf der Suche nach einem eigenen Platz schwankt Liam zwischen Wut und Reflexion, in der Hoffnung, in dieser turbulenten Lebensphase Klarheit zu finden. Was folgt, ist eine Reise ins Innerste, bei der Liam die Tragik seines Lebens Revue passieren lässt und diese Tragik nicht mehr aufhalten kann. Denn all seine Erinnerungen an zu Hause sind, wie sich bald zeigt, von Gewalt und Eiseskälte geprägt.

 

Regisseur Ken Mortier inszeniert diese Rückblenden ohne Schnörkel oder Grossaufnahmen und lässt die Spannung vor der Kamera entfalten.Von Hoffnungslosigkeit umzingelt brüllt Liam schließlich seine Sozialtherapeutin an, erinnert sie daran, dass er weder nach Hause noch an diesem Ort bleiben kann. Der junge Schauspieler Thiebaud Dooms ist nicht nur ein hervorragender Hauptdarsteller; in SKUNK ist er eine Ereignis, der das hervorragende Drehbuch stark und nuanciert herausarbeitet. 

 

SKUNK ist kein Film für schwache Nerven. Die zahlreichen Gewaltdarstellungen sind krass und gehen unter die Haut. Aber sie erinnern uns auch an die Brüche in unserer Gesellschaft, für die es häufig keinen Ausweg und keine Heilung gibt. Ein starker Film! 

 

9 von 10 Punkte

 

 

CAST

Thibaud Dooms, Natali Broods, Boris Van Severen, Sarah Vandeursen, Colin Van Eeckhout

 

SCREENPLAY

Koen Mortier

 

CINEMATOGRAPHY

Nicolas Karakatsanis

 

EDITING

Manu Van Hove

 

MUSIC

Oliver Pattinama